Wie bei allem ist der Anfang nicht besonders schwer,
da ist man hoch motiviert und merkt auch schnell die positiven Veränderungen der neuen Ernährung.
"Fallen" im täglichen Leben sind:
-Einladungen z.B. zum Grillen
-Restaurantbesuche
-Kantine oder Snacks auf der Arbeit
-Familienfeiern....
Ich habe festgestellt, dass es kaum auffällt, wenn man zum Essen kein Brot nimmt, oder das Fleisch unpaniert bestellt.
Ein Salatteller mit Fleischstreifen und Essig/ Öldressing ist eine relativ sichere Bank.
Pommes als Beilage (nur mit Salz gewürzt) sind ebenfalls möglich.
Viele Restaurants haben Kunden mit Unverträglichkeiten oder speziellen Wünschen und gehen in der Regel auch auf diese ein.
Schwierig wird es beim Thema Würzmittel und Saucen.
Hier kenne ich nicht die Inhaltsstoffe/ Zutaten und wer auf Nummer Sicher gehen will (oder aus Allergiegründen muss), dem hilft nur nachfragen.
Arbeitnehmern, die regelmäßig die Kantine besuchen, würde ich auch auf jeden Fall empfehlen, nach den Inhaltsstoffen der Würzmischungen und Saucen zu fragen.
Bei Grillfeiern bringe ich immer gerne meinen eigenen Salat,
Kräuterbutter oder einen Dipp mit (die Gastgeber freuen sich in der Regel ;) ),
so weiß ich einfach, was drin ist und kann im Zweifelsfall darauf zurückgreifen.
Einige Alternativen zum sehr beliebten Nudelsalat wären:
Lauch- Käse- Schinkensalat
Bohnensalat
Schnittlauchsalat evtl. mit gekochtem Ei
Paprika-Bohnen-Mais-Salat
Kartoffelsalat
Rote-Beete-Salat mit Nüssen
Fertig eingelegtes Fleisch/ Spareribs oä. kann unter Umständen in der Marinade Mehl enthalten.
Weiße Bratwürstchen ebenfalls.
(Es gibt aber mittlerweile viele Wurstsorten ohne Gluten!)
Hier muss man abwägen, ob man bei einer Einladung das Risiko eingeht.
Wenn wir zum Grillen einladen,
achte ich beim Einkauf auf glutenfreie Produkte und lege das Fleisch auch gerne selbst ein.
Fisch/ Meeresfrüchte lassen sich ebenfalls gut grillen und schmecken wirklich lecker.
Als weitere Grill- Beilagen kommen auch
gegrillte Zucchini, Aubergine, Maiskolben,
Tomaten, Gemüsezwiebeln,
Kartoffeln (in Alufolie wickeln und in die Glut legen)
Feta oder Grillkäse
in Frage.
Schwierig für mich persönlich sind Einladungen zum Kaffee.
Die meisten Kuchen enthalten Mehl und gerade ältere Familienmitglieder sind regelrecht beleidigt, wenn man nicht bei den selbstgebackenen Köstlichkeiten zugreift.
Hier wäre eine Möglichkeit, selbst einen Kuchen mitzubringen und dann nur von diesem zu essen.
Oder mit "offenen Karten" zu spielen und ganz klar zu sagen, warum man keinen Kuchen isst.
Bleibt die Frage:
was passiert, wenn ich nach längerer Zeit "ohne Weizenmehl" wieder welches esse?
Kann ich beantworten, denn auch ich werde ab und an schwach und habe das sozusagen im Selbstversuch geprüft.
An meinem letzten Geburtstag hat mein Mann sich den ganzen Vormittag in die Küche gestellt und 2 tolle Kuchen für mich gebacken.
Ich dachte, naja eine Ausnahme kannst du ja mal machen, am Geburtstag ist das doch in Ordnung.
Die Folgen waren:
Blähbauch,
Bauchschmerzen,
am Folgetag Müdigkeit,
Kopfschmerzen
gesteigerter Appetit...
bei Allergikern werden alle diese Symptome entsprechend heftiger ausfallen!
Es dauert bei mir 1-2 Tage, bis alles wieder einigermaßen "normal" läuft.
Mit den Kopfschmerzen habe ich teilweise auch länger zu kämpfen.
Ich versuche also weiterhin,
dem Weizenmehl weitestgehend aus dem Weg zu gehen und entdecke immer mehr Alternativen und auch neue, leckere Produkte.
Viel Gemüse, verschiedene feine Käsesorten, Dipps und auch alternative Kuchenrezepte haben wir bereits probiert.
Ebenfalls lesenswert: die "Paleo-Ernährung", auch hier habe ich schon einiges für mich entdeckt und probiert...
gesund und lecker durch alle Jahreszeiten!
Im Großen und Ganzen kann ich also sagen: mir fehlt im täglichen Leben nichts!
Was mir wichtig ist:
Glutenfreie Ernährung ist kein Freibrief zum hemmungslosen Essen!
Wenn man auf viele Spezial-Ersatzprodukte wie Nudeln, Brot, Kuchen, Kekse u.ä. zugreift, treibt man den Blutzuckerspiegel wieder ständig hoch und tappt in die Heisshungerfalle.
Abnehmversuche werden dann scheitern, bzw. man wird längerfristig wieder zunehmen
und auch der positive gesundheitliche Effekt (stabiler Blutzuckerspiegel!)
geht verloren.
Zum Thema "Einsteig und Zwischenmahlzeiten" lest bitte hier.
Wenn ihr Fragen habt, immer gerne, schreibt mir einfach!
Herzlichst, eure
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich finde den Beitrag wahnsinnig interessant. Am Sonntag gab es Apfelkuchen (mit Weizenmehl und "Normalen" Backpulver) war der lecker - Heute habe ich schon wieder den ganzen Tag roten Wangen, da weiß ich ja gleich woher die kommen. Dabei mag ich Kuchen so,...
LG zu Dir
Manu
Danke für deine netten Worte, vielleicht findest du ja noch mehr Zusammenhänge?
LöschenIch bin auch großer Kuchenfan (überhaupt Süßes ;)) aber zum Glück gibt es mittlerweile viele Alternativen und auch Ersatzprodukte...
herzlichst,
Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenohhh ich kenne das alles sehr gut, ich selbst bin zwar von Zöliakie oder ähnlichem verschont, aber die Freundin meines Bruders leidet darunter und somit hat in der ganzen Familie ein Umdenken und Lernprozess eingesetzt. Wie kam es bei dir dazu?
lieben Gruß
Sabine
Hallo Sabine,
Löschenich habe unter dem Reiter "Glutenfrei Leben" ein wenig erzählt, meine Mutter ist Zöliakiepatientin
und ich habe mich daher schon länger mit entsprechenden Rezepten/ Ersatzprodukten und den Zusammenhängen beschäftigt.
Herzliche Grüße
Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenmir gefällt dein Beitrag gut und deine Tipps sind goldwert. Auf meiner Arbeit lerne ich hin und wieder auch Patienten kennen, die allergisch sind oder es als Erstdiagnose erhalten. Ich glaube, deine Tipps werde ich an meinen Patienten weitergeben ;)
Ich habe dich nominiert zum Liebster Award - discover nex blogs! Wenn du möchtest, kannst du daran teilnehmen ;)
Liebe Grüße
Bea
Lieben Dank dafür, sobald ich Zeit finde, werde ich mal nachsehen, vermutlich am Wochenende ;)
Löschenherzliche Grüße
Julia