Mittwoch, 8. Oktober 2014

Blogger Backstage: Zum Thema Zeit

Tanja vom Blog "Mein Ideenreich"
und Maxie von "maxiemales"
 
haben über das Thema "Zeit" geschrieben
und gebeten,
selbst einige Gedanken dazu zu teilen...
 
das möchte ich gerne tun,
und etwas von meiner persönlichen Geschichte erzählen...
 
 
 
Zeit zu haben, ist ein kostbares Gut.
 
(und ich habe das Gefühl,
es wird immer kostbarer!)
 
Nicht nur im Berufsalltag,
auch in der "Freizeit"
haben wir immer mehr Termine,
Aktivitäten, Aufgaben, Druck.
 
Als berufstätige Mama und Ehefrau (2 Kinder)
fiel mir plötzlich vor ungefähr einem Jahr
 das Aufstehen morgens immer schwerer.
 
Ich hatte ständig das Gefühl, irgendetwas wichtiges
vergessen zu haben, oder "nicht genug" zu leisten.
Kurz gesagt, der Tag hatte zu wenig Stunden, für all
die Dinge, die ich mir vorgenommen habe.
 
Ich wollte gerne intensive Zeit mit meinen Kindern teilen,
auf der Arbeit alles "richtig" machen,
täglich etwas gesundes kochen,
den Haushalt picobello organisieren,
meinem Mann am Abend zuhören
oder ihn zum Training begleiten...
 
Doch irgendwann war einfach die Luft raus,
mein Magen streikte.
Jeden Abend schlief ich erschöpft ein,
sobald ich auch nur ein paar Minuten 
das Sofa berührt hatte.
 
Das Gespräch mit meinem Hausarzt brachte die Erkenntnis:
"Sie brauchen Zeit für sich!
Und lassen Sie auch mal den Haushalt liegen!"
 
Zeit für mich?
Nichtstun?
Das musste ich erst einmal wieder lernen.
Ich redete mit meinem Mann und gemeinsam merkten wir:
Es muss sich etwas verändern.
 
Ich plante an meinem freien Vormittag bewusst Zeit ein.
Für mich ganz alleine.
 
Kein Putzen, Einkaufen oder Kochen.
Ein Spaziergang im Wald,
eine kleine Runde joggen,
 ein gutes Buch,
oder auch mal nur mit Schokolade auf
dem Sofa liegen und fernsehen.
 
Und (wer Kinder hat, weiß, was ich meine)-
ohne vorher "schnell noch" 
all das rumliegende Spielzeug wegzuräumen
oder das Altpapier rauszubringen.
 
 
 
Auch am Wochenende versuchten wir einen Ausgleich zu schaffen.
Einmal kann mein Mann alleine/ oder mit Freunden etwas unternehmen,
einmal ich.
 
Ich habe meine Ansprüche an mich selbst heruntergefahren.
Der Geschirrspüler ist fertig?
Gut, das kann durchaus warten bis heute Abend.
Die Bügelwäsche läuft auch nicht weg...
 
Die Kinder wissen mittlerweile,
dass Mama am Nachmittag mal 30 Minuten für sich braucht
und beschäftigen sich alleine.
(geht natürlich erst ab einem gewissen Alter)
 
Ich achte auch bei ihren Hobbys/ Verabredungen darauf,
Auszeiten, also freie Tage, einzuplanen.
Spielen oder basteln ohne Uhr im Hinterkopf
kann so entspannend sein
und es tut ihnen richtig gut.
 

 
 
Ich finde, jeder sollte sich ab und an
ein paar Minuten nehmen,
um zu überlegen:
 
Was will ich im Leben?
Nur von einem Termin zum anderen hetzen?
Die "perfekte" Hausfrau und Mutter sein?
Jeden Tag in der Woche minutiös durchorganisieren?
 
oder
 
"Auch mal entspannen"
"Die Natur und die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen"
"Einfach mal wieder "Garnichts" vornehmen"
"ein Abend nur für mich alleine"
 
Natürlich haben auch wir Zeiten,
in den alles zusammenkommt.
Oder die besonders stressig sind.
Um bestimmte Termine kommt man nicht herum.
Ich bin gerne für andere da und helfe, wo ich kann.
 
Aber insgesamt kann ich heute sagen:
 
Ich lebe wieder.
Und ich nehme mir die Zeit, die ich brauche.
Zeit mit meinen Lieben,
der Familie,
 
aber auch mal Zeit für:
süßes Nichtstun.
 
 
 
Eure
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


12 Kommentare:

  1. Liebe Julia,
    du hast wirklich einen wunderschönen Post zu diesem Thema geschrieben! Deine Geschichte hat mich beeindruckt und ich finde es toll, dass du inzwischen so gut damit umgehst und die DEINE Auszeiten nimmt! Einen schönen Blog hast du! Ich freue mich, dass ich nun hier her gefunden habe und werde mich gleich als Leser eintragen!
    Ganz viele, liebe Grüße,
    Tanja

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  2. Liebe Julia, ich kann mich Tanja nur anschließen. Schön, dass du so offen darüber schreibst und vor allem deinen Weg gefunden hast. Auszeiten sind das A und O. Ohne dem würden wir alle nicht funktionieren. Viele deiner Gedanken decken sich mit meinen und auch mit denen von Tanjas Post! Ich freu mich, dass du so unglaublich schnell was geschrieben hast. Damit hab ich heute gar nicht gerechnet ! Freu! Ich werde mich natürlich auch gleich bei dir eintragen und freuen mich auf den weiteren Blogaustausch mit dir!
    Alles Liebe Maxie

    P.S. Ich habe auf meinem Blog deine Verlinkung noch mal neu gmachen müssen. Ich habe jetzt einfach deinen Namen mit hingeschrieben und musste die Blogadresse eine Spalte weiter vorne eingeben. Hoffe das ist okay für dich!

    Lass es dir gut gehen und gönne dir die beschriebene Zeit!

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    1. Danke, liebe Maxie!
      Ich hatte auch beim Kommentieren irgendwie Probleme, hoffe dein Posteingang wurde nicht gesprengt ;)
      Da heute mein freier Vormittag war, hab ich mir die Zeit genommen bzw es hat einfach gepasst. ..
      Freu mich auf weitere Beiträge zum Thema!

      Bis bald, herzlich grüßt
      Julia

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  3. Sehr schön geschrieben liebe Julia....ich glaube wir alle kennen dieses von dir beschriebenes Gefühl ganz genau. Mir ging es auch lange so...aber irgendwann muss man das Ruder herumreissen und sich bewusst fragen, was man ändern möchte oder gar muss. Einfach mal nix tun, in den Himmel gucken, Vögel beobachten, Mediation was auch immer. Es tut so gut....aber das muss man lernen und es ist für manch einen harte Arbeit.
    Ich freue mich für dich, dass du es geschafft hast Deine freie Zeit in deinen Alltag einzubauen.
    Dein Blog ist übrigens sehr schön, ich habe mich gleich mal als neue Leserin eingetragen.
    GLG, Brigitte

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    1. Liebe Brigitte, herzlich willkommen hier und danke für deine ehrlichen Worte! Manchmal gibt es einen Zeitpunkt, wo man merkt, es geht nicht mehr. Und wo man einfach etwas ändern muss...

      Gerne werde ich mal bei dir vorbei
      schauen.

      Herzliche Grüsse
      Julia

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  4. Bei mir läuft gerade noch ein GA ...wenn du magst schau doch noch vorbei ;-)

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  5. Liebe Julia,
    das hast Du wunderbar beschrieben und ich erkenne mich in Deinen Worten auch ein Stück weit wieder!
    Sich einen "freien" Vormittag zu gönnen ist eine gute Idee, wenn mir auch oft mein Perktionismus dabei im Wege steht....Stichwort "nur noch schnell". ;-)
    Liebe Grüße
    Smilla

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    1. Hallo Smilla,
      stimmt, das ist auf jeden Fall ein Lernprozess, aber es lohnt sich!
      Definitiv!

      Herzlichst,
      Julia

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  6. Liebe Julia.
    Ich kann dich gut verstehen wie es ist. Und obwohl ich noch nicht verheiratet und noch keine Kinder habe, weiß ich, wie wichtig es ist sich auch mal einen Moment nur für sich zu gönnen. Vor 3 Jahren wurde es mir zum Verhängnis. Denn ich habe vergessen zu leben. Arbeit, Pflichttermine, Erwartungen, Stress und jedem und immer alles Recht machen wollen hat mich zu einem Menschen gemacht, der dann überhaupt nicht mehr konnte. Es hat lange gedauert, bis ich wieder auf die Beine gekommen bin und jetzt weiß ich Zeit um so mehr zu schätzen.
    Es war schön, deinen Post zu lesen und erinnert einen immer wieder daran, wie wertvoll Zeit geworden ist.
    Ich habe deinen Blog gerade erst durch Zufall entdeckt und trage mich gleich mal als Leser ein. Wie ich sehe, sind wir beide fast gleich lange dabei. Ich habe auch erst Ende Juni damit angefangen.
    viele liebe Grüße, Martina

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    1. Danke für deinen Kommentar, es ist wirklich wichtig, nicht nur an andere zu denken, sondern sich echt die Zeit zu nehmen, die man braucht.
      Auch wenn man anderen damit erst mal vor den Kopf stößt.

      Liebe Grüße
      Julia

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  7. Liebe Julia,
    du sprichst mir aus dem Herzen. Mir fällt es immer noch schwer die Zeit nur für mich zu nutzen. Ich komme mir da so "nutzlos" vor. Ab und an gelingt es mir und ich setze mich gemütlich in die Wanne und entspanne, egal welche Tageszeit es ist. Kinder, Haushalt und Arbeit immer perfekt hinzubekommen ist schwierig und auch ich muss mich da zügeln und zu mir sagen....ganz egal, wem es nicht passt, dass heut Chaos herrscht, der kann ja mit anpacken oder wenn es Besuch ist...halt wieder gehen. Ich habe die letzten Wochen sehr zeitig angefangen zu arbeiten um paar Stunden zu sammeln und ich werde sie diesen Freitag abbummeln. Ich überlege den Zwerg einfach später in die Kita zu schaffen und die paar Stunden Vormittag mit einem Buch zu verbringen. Wie gesagt, ich nehme es mir vor! Wahrscheinlich sieht es aber so aus: Der Kleene wird zu Hause sein und ich werde wieder zwischen Spielzeug und Mittagessen (was dann ja auch Mittag fertig sein soll) kreiseln ohne nur eine Minute für mich zu haben - außer mal auf dem Klo ;-)
    Ich danke dir für eine offenen Wort in deinem heutigen Beitrag und freue mich sehr auf neue Beiträge von dir.
    Ganz liebe Grüße in die Woche von Stine - ich habe übrigens deine Fragen in meinem letzten Post beantwortet. Schau doch mal rein.

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    1. Liebe Stine,

      das Nein-Sagen musste auch ich erst mal lernen, und das geht nicht von heute auf morgen. ;)
      Gerade wir Mamas neigen dazu, alles perfekt machen zu wollen.
      Das Leben ist aber nun mal nicht perfekt, es gibt Höhen und Tiefen, gute und schlechte Zeiten bei uns allen.
      Das müssen wir akzeptieren und unsere Familie und Freunde ebenso.

      Danke für deinen Kommentar,
      herzlichst
      Julia

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Herzlichen Dank für deinen Kommentar ♥